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Wie man die richtige Nähmaschinennadel auswählt

Wenn du zum ersten Mal mit der Nähmaschine nähst, wirst du vielleicht überrascht sein, wie viele verschiedene Arten von Nähmaschinennadeln es gibt.

 

Leider kommt es am häufigsten vor, die falsche Art von Nadel für ein Projekt zu verwenden. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Nähen, schlechter Stichqualität, einer Beschädigung des Stoffes und zum Brechen der Nadel führen.


Auf die Größe kommt es an

Wie bei anderen Handarbeiten, z. B. beim Stricken, gibt es Nähmaschinennadeln in verschiedenen Größen. Die Stärken sind genormt, so dass jede Nadel von jedem Hersteller auf jede moderne Nähmaschine passt.

Welche Nadelstärke du für dein Projekt benötigst, hängt von den Stoffen und den Garnen ab, mit denen du arbeiten wirst. Für sehr leichte Stoffe wie Seide oder transparente Stoffe benötigst du sehr feine Nadeln. Für sehr schwere Stoffe wie Jeans brauchst du eine viel dickere Nadel.

Auf jeder Nähmaschinennadelpackung befindet sich eine Reihe von Zahlen, die auch auf dem Kolben jeder Nadel wiederholt werden.

Es gibt immer zwei Zahlen – eine europäische Zahl, die zwischen 60 und 110 liegt, und eine amerikanische Zahl, die zwischen 8 und 18 liegt. Je höher die Zahl, umso dicker ist die Nadel.

Bei einigen Schnittmustern wird eine Nadelstärke oder eine Nadelart empfohlen. Es lohnt sich also, zu überprüfen, was für dein Schnitt vorgeschlagen wird.

Es lohnt sich jedoch immer, mit der Nadel auf einem Reststück des Materials zu üben, das du für dein Projekt verwenden willst, und sie bei Bedarf zu wechseln.

 

Welche Art von Nadel für welches Projekt?

Bei der Auswahl der Nadeln kommt es nicht nur auf die Größe an. Eine 80/12-Universalnadel ist die am häufigsten verwendete Nadel und wird in der Regel standardmäßig mit deiner Nähmaschine mitgeliefert.

Während eine Universalnadel für Standardgewebe geeignet ist, gibt es bestimmte Nadeln, die sich besser für bestimmte Stoffe oder Garne eignen:

  • Nadeln von Sharps schärfer und stärker, daher gut für die Arbeit mit mehreren Lagen Stoff oder Wattierung geeignet. Werden häufig beim Quilten verwendet. Nützlich für eng gewebte Stoffe wie Seide oder Mikrofaser.

  • Quiltnadeln – scharf und stark wie die Nadeln von Sharps, jedoch kürzer. Gut für schnelles und gleichmäßiges Nähen durch mehrere Lagen hindurch.

  • Jerseynadeln – eignen sich für die meisten gestrickten und elastischen Meterwaren. Diese Nadeln haben eine abgerundete Spitze und verletzen daher die Stofffasern nicht, was zu Laufmaschen führen würde.

  • Ledernadeln –  empfehlen sich für Leder, Fell und synthetisches Leder. Sie haben eine so genannte Dreikantschneidspitze, die wie ein Meißel aussieht und zum Einstechen in das Leder verwendet wird. Sie sind nicht für Kunstleder, Ultra-Wildleder oder synthetisches Wildleder geeignet.

  • Jeansnadeln (oder Denim-Nadeln) – sie haben einen verstärkten Schaft und eine schärfere Spitze. Jeansnadeln eignen sich für kräftige dicht gewebte Materialien wie z.B. Denim, Canvas, Tweed, Markisenstoff und schwere Leinenstoffe.
     
  • Sticknadeln – haben ein viel längeres Öhr, das beim schnellen Sticken den Durchgang des Stickgarns durch die Nadel erleichtert.

  • Metallic-Nadeln – für Metallic-Garne. Diese Nadeln haben ein extragroßes Öhr und eignen sich daher gut zum Nähen auf gewebten oder gestrickten Stoffen. Wenn du Probleme mit dem Einfädeln von normalen Nadeln hast, dann kannst du eine Metallic-Nadel auch für allgemeine Nähprojekte verwenden.

  • TopStitch-Nadeln – oder auch Nachstichnadeln genannt – haben im Vergleich zu Universal- oder Stick-Nadeln ein besonders langes Nadelöhr und sind somit besonders für Zierstiche oder Abstepparbeiten mit mehreren Fäden oder auch zum Nachsticken geeignet.

  • Stretchnadeln – verhindern, dass Stiche bei dehnbaren oder weniger stabilen Stoffen wie Jersey oder Lycra übersprungen werden.

  • Microtexnadeln – haben eine schärfere Spitze und sind für die Verarbeitung sehr feiner und dichter Gewebe wie Seide oder Microfaser sowie zum Nähen von beschichteten Stoffen hervorragend geeignet. 

  • Zwillings- und Drillingsnadeln  – haben zwei oder drei Nadeln in einer. Sie werden für die Herstellung von Zierstichen verwendet. Sie sind nicht mit jeder Maschine kompatibel. Überprüfe dies also vor der Verwendung.

Auswechseln einer Nadel

Es gibt viele unterschiedliche Angaben, wie oft du deine Nadel wechseln musst. Die Wahrheit ist, dass es keine strenge Regel gibt.

Wenn du nur selten nähst, wirst du deine Nadel auch seltener wechseln müssen, als wenn du quiltest oder stickst. In der Regel solltest du die Nadel wechseln, wenn du 6 bis 8 Stunden mit ihr genäht hast. Je höher die Qualität der Nadel ist, desto länger wird sie halten.

Nadeln werden mit zunehmendem Gebrauch stumpfer, wodurch es für die Nadel schwieriger wird, durch den Stoff zu stechen, so dass das Garn und der Stoff beschädigt werden können. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Maschine zu schwer arbeiten muss, nicht rund läuft oder ein pochendes Geräusch macht und das Ändern von Einstellungen wie Fadenspannung oder Stichlänge nicht funktioniert, dann ist es an der Zeit, die Nadel zu wechseln.  

Lege beim Auswechseln einer Nadel ein Stück Papier oder Stoff unter den Nähfuß. So verhinderst du, dass die Nadel in die Maschine fällt, wenn du die Schraube löst – und du ersparst dir teure Reparaturen!

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